Zwischen Familienunternehmen und Weltkonzern
- Uli Korn

- 21. Nov.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Nov.
Wie ich bei Dräger die Produktion neu aufgestellt und globale Produktionsstrukturen mitgestaltet habe.
Dräger Medical, ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Lübeck, ging in ein Joint Venture mit Siemens Medical – ein Zusammenschluss, der nicht nur neue Märkte öffnete, sondern auch neue Denkweisen erforderte. Für mich als Produktionsleiter im Geschäftsbereich Anästhesie war das eine Zeit intensiver Entwicklung, hoher Dynamik und großer Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Herausforderung
Als Verantwortlicher für Produktion, Planung, Qualität, Einkauf und Montage von Anästhesiegeräten ging es nicht nur darum, Tag für Tag sichere Produkte herzustellen. Es ging auch um strukturellen Wandel:
Integration in ein internationales Produktionsnetzwerk
Einführung neuer Methoden & Prozesse
Anpassung an regulatorische Anforderungen
Entwicklung einer zukunftsfähigen Produktionsorganisation
Die Ergebnisse
Reduktion der Durchlaufzeiten um 40 %
Termintreue gesteigert auf über 95 %
Lagerbestände um 40 % gesenkt
Supply-Chain-Kosten signifikant reduziert (z. B. durch JIT-/Ship-to-Line, dKanban, Rolling Forecasts)
Produktion und Auslieferung von über 10.000 zuverlässigen Anästhesiegeräten, die auch nach vielen Jahren im Einsatz sind
Die Hebel für nachhaltige Wirkung
Einführung einer Built-to-Order-Strategie
Umstellung der Abläufe in Disposition, Fertigung und Produkt-Industrialisierung
Re-Engineering und Produktionsverlagerung zur Kostensenkung
Übernahme eines strategischen Entwicklungsprojekts (Einführung des Geräts „Zeus“)
Aufbau eines globalen Produktionskonzepts mit Standorten in Lübeck, Telford (USA) und Shanghai (China)
Einkauf strategisch weiterentwickelt und Zielkosten über Jahrespreisverhandlungen abgesichert
Mein Fazit
In einem stark regulierten Umfeld wie der Medizintechnik braucht Veränderung nicht nur Strukturen, sondern Vertrauen – in die Prozesse, die Teams und das gemeinsame Ziel. Was mich in dieser Zeit geprägt hat: Das Zusammenspiel von Compliance, Innovation und operativer Exzellenz ist kein Widerspruch – wenn man es konsequent gestaltet.






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